70er Damenmode

Während in den 60er Jahren der Minirock bei der Damenmode für großes Aufsehen sorgte, gab es bei den 70er Jahre Klamotten eine folgerechte Weiterentwicklung zu den provokanten Hot Pants, den "Heißen Höschen". Diese Shorts waren meist knalleng, äußerst knapp geschnitten und standardmäßig ausgefranst. Als Kontrast wurden dagegen Stiefel die bis über die Waden gingen getragen. Doch auch lange Röcke und lange, leichte Kleider wurden von den Mode-Designern, die sich von der Hippie-Bewegung inspirieren ließen, entworfen. Die Stoffe waren entweder bunt oder einfarbig und großflächig mit Blumen bestickt. Wenn die Shorts immer kürzer wurden, so zeichnete die 70er Damenmode andererseits die Wiederentdeckung des Midi-Rocks, der bis zu den Waden reichte aus.

70er Damenmode

Damit war die Modellauswahl so vielseitig wie nicht zuvor und selten danach. Kleider und Röcke wurden in den Längen Mini, Midi und Maxi angeboten und waren wie alle Kleidungsstücke äußerst farbenfroh. Die Oberteile und Blusen waren zum einen sehr eng geschnitten, hatten andererseits dafür riesige und ausladende Kragen und Bünde an den Ärmeln. Großes Augenmerk war auf die Gürtel und hier insbesondere auf die Gürtelschnalle gerichtet. Die Gürtel betonten die Taillen, während die Gürtelschnalle meist schon alleine durch ihre Größe ein echter Blickfang war. Unabhängig davon, ob Mini, Midi, oder Maxi getragen wurde, über allem zog man auf der Straße einen langen, bis zum Boden reichenden, Mantel an.

Das Repertoire der 70er Jahre Klamotten in der Damenmode umfasste erstmals auch für Frauen tragbare Hosen. Zuvor, besonders in den 50er Jahren war es fast undenkbar gewesen, dass eine Frau etwas anderes als Rock oder Kleid getragen hätte. Nun setzte der weltweit der Erfolg der Schlaghose ein, einem Kleidungsstück, das man sofort in Verbindung mit den 70er Jahren Mode in Verbindung bringt. Einher mit der Schlaghose geht eine halblange Strickweste oder auch ein Midi-Mantel. Generell wurde jedoch alles miteinander kombiniert und zum Teil von Hand nach den eigenen Vorstellungen "optimiert". So war es auch sehr beliebt, die ohnehin schon weite Schlaghosen unten mit zusätzlichen Stoffkeilen zu versehen, wodurch der Schlag noch extremer wurde.

Einen weiteren radikalen Einschnitt gab es in der 70er Damenmode bei den Schuhen. Unter den Schuhen und Stiefeln entwickelten sich immer höhere werdende Blockabsätze und Plateausohlen. Bei den Stiefeln zeichnete sich ein großer Formenreichtum ab und so wurden Stiefel angeboten, die vorne oder seitlich geschnürt waren, über die Waden oder bis zu den Knien reichten und anderes mehr. Zudem kamen die ersten Overknee-Stiefel auf. Hergestellt wurden sie sowohl aus Leder, in großer Zahl auch aus farbigem Kunstleder, als auch aus bunten Stoffen.